12 neue Sanitätshelferinnen und -helfer nach neuer Ausbildungsordnung ausgebildet
Zehn Tage und 64 Unterrichteinheiten - in die neue, verlängerte Fachdienstausbildung Sanitätsdienst investieren unsere Ehrenamtlichen viel Zeit und Motivation. Umso schöner ist es, dass den ersten Kurs nach neuer Ausbildungsordnung gleich 12 Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit einer erfolgreichen Prüfung abgeschlossen haben und jetzt fit für den Einsatz sind.
Im neuen Kurskonzept seht die Praxis noch mehr im Vordergrund als im bisher: Fallbeispiele werden anfangs stark gekürzt, aber dafür deutlich früher, häufiger und in Kleingruppen in den Kurs eingebaut. Der erste Notfall im Kurs, wird etwa schon nach wenigen Sekunden abgebrochen, sobald die Teilnehmenden die vorhandene Gefahrenquelle erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen haben. So werden im Rahmen der "1. Minute" am Einsatzort gerade die ersten Schritte, die bei allen Notfällen gleich sind und immer zu Beginn erfolgen, sehr sicher eingeübt. Dazu gehören zum Beispiel der Eigenschutz und die Lageeinschätzung, aber auch das sofortige Erkennen und richtige Versorgen von lebensbedrohlichen Zuständen wie starken Blutungen, Bewusstlosigkeit oder Atemstillstand. Beim wachen Patienten wird in kürzester Zeit die wichtigste Symptomatik abgefragt und untersucht, damit die Lage schnell bewertet und bei Bedarf frühzeitig rettungsdienstliche Unterstützung nachgefordert werden kann.
Die weiteren Kurseinheiten sind dann nach dem im Sanitäts- und Rettungsdienst gebräuchlichen ABCDE-Schema (kurz für: Atemwege, Belüftung, Circulation, neuroligische Defizite, Einflüsse) aufgebaut. Zu den jeweiligen Themen werden Fallbeispiele geübt und eine großer Teil der Unterrichtszeit besteht aus Skilltraining, also etwa dem Einüben des Anlegens von Schienen oder des Blutdruckmessens. Auch theoretisches Hintergrundwissen zu den veschiedensten Verletzungen oder Erkankungen vom Asthmaanfall bis zum Herzinfarkt und zum Aufbau und der Funktionsweise des Körpers steht auf dem Plan - jedoch immer handlungsorientiert und in die Praxis eingebunden.
Passend zum Kurs in den Osterferien waren die diesjährigen Kursteilnehmenden als "Versuchskaninchen" sehr begeistert vom Kurs und auch die "alten Hasen" unter den Ausbildungskräften haben sich vom neuen Konzept überzeugen lassen - auch wenn hier oder da noch etwas Feinschliff nötig ist. Bei der Prüfung hat sich der neue Kurs schon bewährt: Gerade in den Fallbeispielen ist die Struktur und Handlungssicherheit der Teams in den ersten Minuten am Patienten positiv aufgefallen - was der "1. Minute" zu verdanken ist. Aber auch in der schriftlichen Prüfung sowie in der Reanimationsprüfung konnten sechs Teams von ihrer Leistung überzeugen.
Wir dürfen uns als Kreisverband deshalb darüber freuen, nun 12 hochmotivierte neue Einsatzkräfte in den Reihen unserer Ortsvereine zu wissen und wünschen den Prüflingen allzeit viel Spaß und viele positive Erlebnisse bei ihrem ehrenamtlichen Engagement und ihren Einsätzen! Ein besonderes Dankeschön geht an die Ausbildunsgkräfte, die das neue Kurskonzept offen und mit vielen kreativen Ideen aufgenommen und umgesetzt haben - und sich schon Gedanken über den nächsten Kurs im Herbst machen!