"Heißer Süden" - Großübung im Schönbuch
Eine nicht enden wollende Hitzewelle, eine Explosion in einem Zeltlager... Die kreisweite Übung mit allen Hilfsorganisationen beginnt!
Anhaltende Hitze, Wasserknappheit und Dürre - auf diesen fiktiven Wetterereignissen basierte die große Katastrophenschutz-Übung „Heißer Süden“ am 14. Oktober mit insgesamt 2300 Hilfskräften. DRK-Helfer aus dem Landkreis Tübingen waren gleich an mehreren Einsatzstellen beteiligt.
In Ammerbuch sah das Übungsszenario einen Waldbrand vor. Der Ortsverein Ammerbuch war an zwei Einsatzstellen mit insgesamt 17 Kräften präsent. Zwischen Entringen und Breitenholz fand die groß angelegte Waldbrandübung verschiedener Feuerwehreinheiten und auch die Personenrettungsübung der Bergwacht, gemeinsam mit dem Ehrenamtlichen Krankentransportwagen (EA-KTW) aus Ammerbuch statt. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl besuchte die gemeinsame Einsatzstelle und beobachtete die Arbeit bei der Rettung eines verunglückten Feuerwehrmannes und dem Löschen der Brände. Auch die DRK-Kreisverbandspräsidentin Dr. Lisa Federle war während der Übung in Ammerbuch vor Ort.
In Bebenhausen war das DRK mit nahezu 200 Kräften aus zahlreichen Ortsvereinen und Bereitschaften im Übungseinsatz. Dort wurde ein Rettungseinsatz nach einer Gasexplosion in einem Zeltlager simuliert, wobei man von einem Massenanfall von 50 verletzten Personen ausging (MANV50). Ziel der Übung war hier eine adäquate Erstsichtung und ein priorisierter Transport von Schwerverletzten in die ebenfalls an der Übung beteiligten Kliniken. Der Rettungsdienst übte neben der Integrierten Leitstelle, dem Leitendenden Notarzt und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst mit einem sogenannten Erstkontingent, bestehend aus zwei Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug. Die weiteren Transportkomponenten wurden von ehrenamtlichen Einheiten sowie externen Einsatzeinheiten, beispielsweise aus Ulm, gestellt.
Um eine solche Lage zu beherrschen, müssen Mittelschwerverletzte „zwischenversorgt“ werden. Für diese Aufgabe wurde ein Behandlungsplatz für 25 Personen auf dem Ausweichparkplatz Bebenhausen eingerichtet. Zur Unterstützung der Kräfte in der Patientenablage nahe der Schadenstelle und der Bundesstraße kamen Module aus dem Ehrenamt zum Einsatz. Beim Transport zwischen Patientenablage und Behandlungsplatz unterstützten „Trägertrupps“ von Feuerwehr und THW. Unterstützung bei der Sichtung, Registrierung und Krankenhauszuweisung leistete das Kreisauskunftsbüro des DRK. Zusätzlich waren zahlreiche Notfallseelsorger im Einsatz, die für Patienten und zu erwartende Angehörige bereitstanden.
Beeindruckend waren nicht nur die Leistungen der Hilfskräfte, sondern auch der Mimen. Sie stellten nicht nur die angenommenen Verletzungen überzeugend dar, sondern sorgten auch durch ihre Verhaltensweisen für eine möglichst realitätsnahe Lage bei dieser Übung. Insgesamt zeigte die Katastrophenschutz-Großübung auf, wie leistungsfähig die Hilfskräfte der beteiligten Organisationen bei einer guten Zusammenarbeit sind. Unterstrichen wurde dies in Bebenhausen noch durch den Einsatz eines Rettungshubschraubers der Bundeswehr. Zugleich wurden aber, ganz dem Sinn und Zweck einer solchen Übung entsprechend, auch Schwachstellen offenbar, die nun Gegenstand einer intensiven Nachbereitung der Übung sein werden. Zu nennen ist hier insbesondere der Bereich der Einsatz-Kommunikation, in dem Verbesserungsbedarf besteht.
| gor / Florian Schäfer