Organisationsübergreifende Übung in Dußlingen
Jede Menge Blaulicht und zahlreiche Einsatzkräfte der verschiedensten Hilfsorganisationen kamen am Samstag nahe der B27 in Dußlingen zusammen, um den Ernstfall zu üben. Einen Autounfall mit sechs Fahrzeugen und 10 Verletzten galt es zu bewältigen.
Wenn Feuerwehr, DRK, Malteser, Johanniter, ASB und THW zusammenarbeiten, geht es meist um schlimme Situationen, in denen Menschenleben gerettet werden müssen - da bleibt keine Zeit für Unklarheiten zwischen den Hilfsorganisationen. Damit im Ernstfall auch wirklich in der Praxis alle wissen, was der andere kann und macht und wie man miteinander kommuniziert und wer führt und entscheidet, sind regelmäßige Übungen unerlässlich. Unter der Organisation der Intivative "Gemeinsam stark" fand eine solche Einsatzübung nun in Dußlingen statt. Das Hauptamt des DRK Kreisverbands war mit mehreren Rettungswägen und Krankenwagen sowie dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst vor Ort und hat auch mit ehrenamtlichen Fachkräften für Notfalldarstellung, sanitätsdienstlichen Helfern und Helferinnen und der Drohnen-Staffel aus den Ortsvereinen unterstützt.
Schon einige Zeit vor Übungsbeginn platzierten Übungsleitung und Notfalldarstellung die zerbeulten Fahrzeuge an der Einsatzstelle, verteilten zerbrochenes Glas und kaputtes Plastik auf der Straße, schminkten Verletzte bleich und blutig und verschütteten einige Liter Kunstblut und Rote-Bete-Saft. So entstand ein sehr beeindruckendes Szenario: Ein Geisterfahrer fährt in den Gegenverkehr, sechs Fahrzeuge werden in den Unfall verwickelt und zehn Personen sind verletzte und teilweise eingeklemmt in ihren Fahrzeugen.
Für die ersteintreffende Rettungswagenbesatzung ein beeindruckendes Szenario. Schnell wurde eine erste Lageübersicht durchgeführt und weitere Kräfte nachgefordert. Bei der Sichtung der Betroffenen darf keine Zeit verloren gehen: Wer ein massives Problem mit der Atmung, den Atemwegen oder dem Kreislauf hat, stark blutet oder bewusstlos ist, gilt als lebensbedrohlich verletzt und wird zuerst versorgt. Wer laufen kann, ist leichtverletzt und wird behandelt, wenn alle anderen versorgt sind. Alle anderen sind schwerverletzt und werden der Reihe nach versorgt. Dieses Sichtungssystem kommt zum Einsatz, wenn es anfangs mehr Verletzte als Einsatzkräfte gibt und die Versorgungskapazitäten nach Priortät verteilt werden müssen.
Als die Feuerwehr und weitere Rettungskräfte eintreffen, werden die Verletzten nach und nach aus den Fahrzeugen befreit, untersucht, behandelt und abtransportiert. Auch die ehrenamtlichen DRKler kommen gemeinsam mit dem Rettungsdienst zum Einsatz. Für Unfälle mit so vielen Betroffenen ist das Ehrenamt eine wichtige Unterstützung in der Erstversorgung.
Am Ende der Übung steht eine lange Nachbesprechung - vieles lief gut, über die Schwierigkeiten wird gesprochen, damit es in Zukunft besser klappt. So endet ein langer, nasser Tag für die Einsatzkräfte mit dem Wissen, dass es im Notfall läuft mit der Zusammenarbeit und dass man sich auf die anderen Hilfsorganisationen verlassen kann. Wir hoffen, dass es in Zukunft nur selten zu solch großen Ereignissen im Kreis kommt und bedanken bei allen Personen, die zur Übung beigetragen haben.