Auszubildende trainieren am Simulator: Die Rettungsgasse erleichtert die Einsatzfahrt
Das Risiko, mit Blaulicht und Sirene einen Unfall zu erleiden, ist höher als bei einer normalen Autofahrt. Durch die Wegerechte entstehen für Rettungsdienstmitarbeitende täglich Situationen, in denen sicheres Handeln in unübersichtlichen und dynamischen Verkehrssituationen nötig ist. Unsere angehenden Notfallsanitäter und -sanitäterinnen haben deshalb an einer Schulung im Simulator teilgenommen.
Bei einer Einsatzfahrt wird oft bereits an den bevorstehenden Einsatz gedacht: Was erwartet einen am Einsatzort, welche Schritte sind zuerst zu ergreifen, um das Leben der betroffenen Person zu retten? Dabei ist es jedoch vor allem beim Nutzen von Martinshorn und Blaulicht wichtig, auch auf der Anfahrt zum Notfallort voll bei der Sache zu sein. Denn neben der möglicherweise höheren Geschwindigkeit bergen vor allem die Vorfahrtsrechte an Kreuzungen und das Verhalten der anderen, oft durch das Einsatzfahrzeug gestressten, Verkehrsteilnehmenden ein hohes Unfallpotential.
Umso wichtiger ist der Ausflug unseres neuen NotSan-Jahrgangs zum Einsatzfahrten-Simulator an der DRK-Landesschule in Ravensburg. Hier können typische Szenarien wie das Einfahren in Kreuzungen bei Rot oder Vorfahrtachten, das Überholen an Engstellen oder das Passieren von Gefahrenstellen wie Bushaltestellen oder Fußgängerüberwegen geübt werden, ohne dass bei einem Fehler jemand zu Schaden kommt. Noch besser: Die Szenarien können wiederholt und das eigenen Verhalten in der Situation reflektiert, besprochen und optimiert werden. So werden Lösungen gefunden, die die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden gewährleisten, aber auch für ein zügiges Erreichen der Einsatzstelle sorgen.
Auch wenn unsere Auszubildenen oft über einen Freiwillgendienst oder ein Ehrenamt bereits Erfahrung mit Einsatzfahrzeugen haben, fühlen sie sich nach der Schulung sicherer und besser vorbereitet auf mögliche schwierige Verkehrssituationen in ihrem späteren Berufsalltag. Wichtig ist ihnen aber dabei eine Bitte an die Bevölkerung: Wenn alle am Verkehr teilnehmenden Personen den Verkehr aufmerksam beobachten und vorausschauend fahren, lassen sich viele gefährliche Situationen von vorneherein vermeiden. Dazu gehört auch das Bilden einer Rettungsgasse schon bei Staubildung - ergänzend zur aktuellen Gesetzgebung gerne auch innerorts, wenn sich eine dichte Verkehrssituation abzeichnet. So können die Autofahrer und -fahrerinnen auch sich selbst stressige Situationen ersparen, wenn von hinten ein Einsatzfahrzeug kommt und wenig Platz vorhanden ist.
Wir wünschen unseren Auszubildenden allzeit gute Fahrt und hoffentlich viele unfallfreie Berufsjahre!