Vorabdelegation, Sonografie und AMLS: Ärztlicher Unterricht für die Notfallsanitäter-Schüler und -Schülerinnen
Im dritten Lehrjahr erwarten die Notfallsanitäter-Azubis viele spannende und komplexe Themen. Im Rahmen einer Vortragsreihe konnten Sie sich differenziert und fachlich hervorragend begleitet damit auseinandersetzen.
Der Rettungswagen ist vor Ort, der Notfallsanitäter erkennt, dass eine Medikamentengabe dringend nötig ist. Doch diese Maßnahme darf nur mit Notarzt durchgeführt werden - und der ist noch unterwegs! Zum Glück gibt es für genau solche Fälle seit 2022 die Vorabdelegation: Im Rahmen dieser dürfen Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter auf ärztliche Anweisung schon vor dem Eintreffen des Notarztes mit bestimmten ärztlichen Maßnahmen beginnen - natürlich nur wenn es notwenig ist. Das genaue Erkennen der Situationen, in denen die Vorabdelegation gilt und die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen Notfallsanitäter und -sanitäterinnen sicher beherrschen. Unsere NotSan-Schüler und -Schülerinnen aus dem dritten Lehrjahr haben sich deshalb jetzt in einer Veranstaltungsreihe intensiv damit beschäftigt und sind so gut vorbereitet.
Auch an den anderen Tagen der Fortbildungsreihe standen spannende Themen auf dem Plan: Im Rahmen einer Schulung zum Thema Advanced Medical Life Support, kurz AMLS, verbesserten unsere Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen in der akuten medizinischen Versorgung von internistischen und neurologischen Notfällen. Dabei ist es besonders wichtig, die Maßnahmen der Akutversorgung genau zu priorisieren, um die betroffenen Personen in zeitkritischen Situationen bestmöglichst zu versorgen.
Zudem wurden unsere Azubis im Umgang mit dem neuesten Ausstattungsutensil unserer Notarzteinsatzfahrzeuge geschult: dem mobilen Sonografie-Gerät. Die tragbaren und robusten Geräte verbessern in bestimmten Notfällen wie bei Atemnot, einer schweren Bauchverletzung oder bei einer Reanimation die Diagnostik und die Behandlung. Außerdem helfen sie beim Legen von Venenzugängen unter schwierigen Bedingungen, zum Beispiel bei einem Schock oder bei starkem Übergewicht. Der Umgang mit den Ultraschall-Geräten und die Anwendungsfälle wurden praktisch geübt. Im Fokus stand dabei immmer die Abwägung der Vorteile eines Ultraschalls zur genaueren Identifikation des medizinischen Problems und der Zeit, die für die Untersuchung nötig ist und in manchen Situationen den Transport und die Versorgung in der Klinik verzögert.
Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Dr. med. Thorsten Doneith, der als Notarzt und ärztlicher Verantwortlicher unseres Rettungsdienstes nicht nur mit der nötigen Einsatzerfahrung und Fachkompetenz, sondern auch mit didaktischem Geschick durch die Fortbildungsreihe führte. Mit den Erfahrungen und dem Wissen aus den Schulungen sind unsere Schülerinnen und Schüler nun einen großen Schritt weiter auf ihrem Weg zum Notfallsanitäter und zur Notfallsanitäterin.